Nützliche Infos zu Sri Lanka
Visa
30 Tage Visa kann hier für 35 Dollar online beantragt werden. Ganz einfach. Also für die meisten. Für Computer-Legastheniker könnte es etwas schwieriger werden. Aber habe gehört, dass es auch am Flughafen in Colombo „on arrival“ beantragt werden kann. Also, no worries. Online ist aber sicher schneller. Also fast sicher.
Kosten
Ich habe insgesamt 21 Tage in Sri Lanka verbracht und CHF 620.35 (93’000 Rupien) ausgegeben. Also knapp 30 Franken pro Tag. Geht sicherlich noch günstiger, aber ich gönne mir halt gerne ab und an was. Habe aber wirklich unterdurchschnittlich wenig gesoffen. Heisst: Wer säuft, muss mit mehr rechnen (Bier kostet ca. 1.50 – 2 Franken, hat aber dafür mit 650 ml eine anständige Grösse). Der Flug kommt noch dazu, logisch. Der hat mein Portemonnaie aber auch nicht wirklich zum Weinen gebracht: rund 430 EUR für Frankfurt-Colombo-Delhi. Für Flugbuchungen empfehle ich Google Flights und Skyscanner. Mit diesen zwei Suchmaschinen kann man wunderbar herumspielen (wer macht das schon nicht gerne?!), um den günstigsten Flug zu finden. Probiert’s einfach aus. Oder zahlt zuviel. Ganz wie Euch gelüstet.
Unterkünfte
NIE im Voraus buchen. Einfach anreisen und selbst auf die Suche gehen. Vor Ort verhandeln. Euer Portemonnaie wird klatschen, versprochen. So kommt man auf, je nach Ort, 1000 – 2500 Rupien (7 – 17 Franken) für ein Doppelzimmer.
Transport
Wo es geht den Zug nehmen. Dauert zwar, führt einem aber durch wunderschöne Landschaften. Und das bei einer gemütlichen Geschwindigkeit von 20-30 km/h. Tickets gibt’s am Bahnhof wenige Minuten vor Abfahrt. Dieses muss am Ankunftsort einem Herrn in Uniform abgegeben werden. Und sonst halt Kamikaze-Bus fahren. Einfach einsteigen. Das Ticket kommt dann quasi zu Euch. Automatisch.
…den Rest entnehmt Ihr einfach den Berichten. Oder auch nicht. Wie Ihr wollt.
Zusammenfassung der Ausflüge und Attraktionen, damit Ihr nicht den ganzen Scheiss lesen müsst:
Strand in Negombo
Schön, ruhig, läuft wenig, perfekt für den Anfang einer Weltreise. Und für alte Leute. Also nichts gegen alte Leute. Alte Leute sind cool. Aber ja, ihr wisst was ich meine. Hoff ich.
Tempel in Chilaw
Eindrücklich. Aber im Nachhinein gesehen, nach etlichen Tempeln, nicht spezielles. Forget about it. Bin eh nicht so brutal Tempel-Fan. Also bei mir im Zimmer hängt kein Tempel-Poster oder so. Da ist sowieso nur Platz für Justin <3.
Mihintale (Buddhistischer Tempel auf Berg bei Anuradhapura)
YES. Geht da unbedingt hin um den Sonnenuntergang zu sehen – wunderschööööön. *dahinschmelzsabbersabber*!
Altstadt Anuradhapura
TOURISTENFALLE! In meinen Augen jedenfalls. Der Eintrittspreis in den Hauptteil ist eine Schweinerei, tammi. Wir sind da irgendwie n bisschen illegal hineingelangt. Trotzdem: Kein Wow-Erlebnis. Schön, aber nicht wow. Mietet Euch ein Velo und fahrt n bisschen darin rum – reicht völlig. Ehrlich. Schwöre. Mama hat gesagt ich soll nicht lügen. Also mach ich’s auch nicht.
Safari im Wilpattu Nationalpark (1.5h von Anuradhapura):
Ja. Jajaja! Die meisten Touris besuchen den Yala Nationalpark im Süden. Der ist dementsprechend überfüllt und teuer. Bääh. Viele Touristen und hohe Kosten. Bähbähpfui. Diese zwei Dinge lösen an meinem ganzen Körper einen wuchernden Büggel-Ausschlag aus. So die ganz eitrigen. Die knallroten, die spritzen, wenn man drankommt (nicht wieder zu weit denken, ihr Grüsel). Ungefähr verstanden, was ich meine? Gut. Und da wir sogar einen Leoparden und einen Bären erspähen konnten, hat sich dieser Ausflug sowieso gelohnt. Darum: Wilpattu – musse mache tu!
Ah ja, wenn ihr Tempel anschauen geht: lange Hosen und Schultern bedeckt. Aus Respekt zum einen. Und weil sie einen sonst nirgends reinlassen zum anderen. Ich hab dafür die Touri-Hose Nr. 1 gekauft. Die hellbraune, die man kürzen kann. Weisch weli? Extrem hässlich. Extrem praktisch.
Und jetzt das Ganze etwas detailierter. Vielleicht auch langweiliger. Aber sicher detaillierter. Seht selbst:
Mit dem Zug zum Flughafen Frankfurt
Am Vorabend (…und in der Nacht) noch die Ohrenschmerzen erfolgreich bekämpft (und ja, es war ein Kampf), weil 9 Stunden fliegen mit Probleme im Ohrenbereich sich sicher als nicht so ultimativ geil herausgestellt hätten. Anyways.
Mit dem Flugi zum Flughafen Colombo
Der Flug mit Srilankan: top! Gutes Essen (fast das Beste, das mir in den folgenden 3 Wochen vor die Fressluke kam), freundliche Bedienung, spannende Filme (ich liebe es, Filme zu schauen im Flugi – Zeiteinteilung, welche Filme grad so reinpassen, ist also ein Muss). Ankunft um 4:45 in Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas. Der Flughafen ist modern und sauber. So wie es halt fast jeder Flughafen ist. Wegen Landesimage und so. Und den hohen Flughafengebühren. Noch im Flieger treffen wir auf ein unglaubliches Reiseduo aus Deutschland, welches Sri Lanka kennt wir ich nur den Weg von meinem geliebten Bett (I miss you) zum heimischen Kühlschrank (sniff, es wird dich nie jemand ersetzen können Schätzli).
Mit dem Taxi nach Negombo
Sie nahmen uns netterweise grad auch in ihrem schon vorbestellten Taxi mit nach Negombo Beach (gratis franco), wo wir dann unser erstes und, wie sich später herausstellt, viel zu teures Hotel bezogen haben. Mit dem Reiseduo verabredeten wir uns für den nächsten Tag auf einen Mixed-Fruit-Juice. Informationsaustausch und so. Also nicht wirklich «tauschen». Sie erzählten, wir hörten zu. Er wird’s ja sicher wissen: War ja auch schon 36 Mal hier. 36!!! Faszinierend. Irgendwie. Aber irgendwann muss man das Land, das nur etwas grösser ist als die Schweiz (aber ungefähr 3 Mal so viele Einwohner hat), doch auch mal gesehen haben?!
Die Zeit in Negombo haben wir wirklich genossen. Heisst: Beachen am fast komplett menschenleeren aber wunderschönen Strand (ja, Abfall lag rum – wie überall im Land), Curries in allen Farben und Formen probieren und das Land und die neuen Eindrücke auf einen wirken lassen.
Auch Negombo City haben wir unsicher gemacht. Eine chaotische kleine Stadt. Die Kinder winkten einem zu und strahlten übers ganze Gesicht. «Smile and wave boys, smile and wave». Etwa so kam es mir vor. Die Erwachsenen begrüssten uns auch. Also sie hupten einfach kräftig drauf los. Wohl ihre Art uns willkommen zu heissen.
Die ersten Tage vergingen wie im Flug. Und kamen uns vor wie im Film. Also quasi ein Film im Flugi – yeah. Aber in diesem Fall war es irgendwie komisch. Alles so surreal. Vor einigen Tagen schien die Weltreise noch so weit weg zu sein, und jetzt ist einfach losgegangen. Zaggbum. Auf geht’s. Die Welt wartet. Naja. Also, geniessen wir den Film.

Negombo Beach
Was mir noch lange zu denken gab – oder: die Schönen und das Biest.
Es waren einmal ein junger, äusserst attraktiver Schweizer Prinz und eine, nicht minder ansehnliche, junge Deutsche Königstochter, die Negombo in Sri Lanka, ehemals Ceylon, erkundeten. Zufällig bogen sie in ein extrem schmales Gässlein ein und landeten im richtigen Negombo, also dort, wo die Einheimischen wohnen. Die Gewürzhändler, und Kutschen-Fahrer, die Hofnarren, kurz, alle ohne blaues Blut, waren hier ansässig. Kleine, in allen Farben bemalte Hütten, die lediglich mit ein paar hölzernen Sitzmöbeln ausgestattet waren, dienten als deren Behausung. Davor die Familien mit ihren rund acht Dutzend Kindern. Je Familie versteht sich. Diese waren natürlich begeistert vom Anblick dieses wunderschönen Adelsreisepaars und ihrer ach so weissen Haut. Oder vielleicht auch vom Geld, dass diese ja meistens in ihren Hosentaschen herumtragen.
Die Bewohner empfangen die Blaublüter äusserst herzlich und fragten nach Kakaoprodukten aller Art aus der fernen Welt, die die zwei Fremden aber nicht bei sich trugen. Ein kleines Mädchen fragte sogar explizit nach Schokolade und Karamell. Die Zwei liessen sich ihr Antlitz und jenes der Kinder in Stein meisseln, ehe sie sich auf den Markt begaben, um sich mit eben diesen gewünschten Gütern einzudecken.
Zurück in deren Quartier, bei der Übergabezeremonie, strahlten fast alle vor Freude. Nur jemand nicht. Das kleine Mädchen, das nicht nur nach Schokolade, sondern auch nach Karamell getrachtet hatte. Es hatte nur Schokolade erhalten und liess die zwei Schenkenden ihre Wut darüber auch spüren. «Ich sagte, ich will Schokolade UND Karamell, nicht nur Schokolade!!!», belehrte sie die Europäer. Dieses kleine Biest. Schlussendlich bekam sie dann gar nichts. Ätschibätsch.
Auf dem Nachhauseweg liessen die Zwei die Geschehnisse nochmals Revue passieren und ihnen war klar: Sie waren nicht die Ersten aus Königshause stammenden Gäste. Die Bewohner kannten das Prozedere und nutzen ihre Armut aus. Die Willkommensheissungszeremonie (Word kennt das Wort nicht, ich schon – das gibt’s schon so. Wenn nicht, dann ab jetzt.) war ganz klar einstudiert und schon mehrmals für andere Weisshäuter durchgespielt worden.
So trotteten die Zwei betrübt wieder in ihre Gemächer zurück. Und auch wenn sie noch nicht gestorben sind, haben sie wahrscheinlich nie irgendjemandem mehr Schokolade gekauft. Schade eigentlich. Schade für die, die sie wirklich verdient hätten.
Anmerkung der Ein-Mann-Redaktion: Wieso ich diesen Abschnitt in Märchenform geschrieben hab?! Vielleicht, weil ich Märchen liebe. Alle Märchen. Alle! Märchen sind geil. Oder weil ich grad Lust hatte. Also auf Märchen, versteht sich. Vielleicht aber auch, weil man sich als Weisse/-r wirklich ab und zu vorkommt, als sein man irgendwas «Besseres». Ohne, dass man das will. Ganz automatisch. Keine Ahnung! Wie auch immer: Trotz Märchenform, ist es genau so passiert, leider.

Dorfkinder inkl. Biest & Bighead
Fazit: Negombo ist toll, aber ein, zwei Tage am Anfang oder am Schluss der Reise reichen definitiv. Wenn man viel Zeit an den Stränden im Süden/Südwesten des Landes verbracht hat, kann man es getrost auslassen. No Prob. No schlechtes Gewissen etwas verpasst zu haben. Ah ja, und kauft ihnen keine Schokolade. Und wenn, dann auch Karamell. Das Biest wird’s freuen.
Mit dem Zug nach Puttalam Chilaw
Der erste Reisetag. Juhui. Raus aus dem Paradies, rein ins Land. Rein in den Stress und das Unbekannte. Die Vorfreude beschränkte sich aber auf meine Wenigkeit. Meine Reisepartnerin Amelie ist in der Nacht zum curryspeienden Drachen mutiert (thanks streetfood – but I warned you buddy J). Und auch am Reisetag selbst war wenig Vorfreude zu spüren.
Ich habe dann das Zepter in die Hand (hab da Übung) genommen und sie durch den Tag und durch ihre Leidenszeit geführt. 1. Stop: Bahnhof Negombo. Ticketkauf für den Zug. Ganz easy. Schalter öffnen 10 Min. vor jeder Abfahrt. Ah ja, bucht Einheimischen-Klasse. Ist billig und beinhaltet gratis Kulturunterricht J. Ah ja, da laufen sie auch mit Essen durch. Keine Ahnung was es genau ist, ist aber lecker.
Zur Belustigung einiger Bahnfahrenden (und auch mir, sorry Amy) zeigte Amelie dann unfreiwillig, wie miserabel es ihr wirklich ging und kotzte. Vor den Zug. Direkt am Eingang. Mmmmmh fein. Die abenteuerliche Zugfahrt hat sie dann verpennt. Ich habe sie in vollen Zügen genossen und die Zeit an der offenstehenden Zugtüre verbracht (Die sind immer offen, weil’s einfach scheissheiss ist. Und für die coolen Kids, die noch coolere Selfies schiessen wollen – guilty). Habe ein paar Stunden die wunderschöne Natur beobachtet. Und Abfall. Viel Abfall. Riecht abartig. Mmmmh fein. Stay strong stomach, stay stong!. Das leckere Essdings von vorhin kann ruhig drinbleiben.

Ich, im Zug. Ja, der fährt grad. Und ich Schlingel sitze in der Türe. Leben am Limit.
Die Züge sind uralt. Und so auch die Technik. Die Bahnschranken, zum Beispiel, gehen hier nicht automatisch runter, nein. Der Lokführer hupt einfach mal kräftig und hofft, dass der Mann mit einem der schlimmsten Jobs weltweit einen nicht allzu tiefen Schlaf hat. Denn dieser muss aus seinem Häuschen rennen und die hölzerne Schranke von Hand runterlassen. Und das am besten rechtzeitig. Geil oder? Das könnte noch gefährlich sein, dachte ich mir so. Und prompt:
Die schöne Fahrt endete frühzeitig, also in Chilaw und nicht in Puttalam. Ein Single-Zug wollte einen ledigen Lastwagen näher kennenlernen. Er ist das Ganze aber etwas zu schnell angegangen und wollte zu früh zu viel, dieser Schlingel. Das gefiel dem schüchternen Lastwagen gar nicht. Als wir mit dem Bus an ihnen vorbeigefahren sind, lagen beide am Boden und haben geweint. Got it? Sorry, manchmal produziert mein Hirni einfach komische Sachen. Hirnigaggi. Irgendeinen Knopf in den Strängen. Egal. Ich denke ihr wisst, was passiert ist. Auf jeden Fall: Vertrauen in den hiesigen ÖV: 100%.
Also: Den Drachen, dem es Schlaf sei Dank auch wieder besserging, wecken und raus aus dem antiken Gefährt. Wir nutzen den unverhofften Stopp für die erste von unzähligen Tempelbesichtigungen. Gemäss Sri Lanka-Einstein der beste im Land. War wirklich schön. Waren ziemlich beeindruckt. War ja auch der erste seiner Art für uns. Das erste Mal ist doch immer irgendwie speziell, nöd wohr.
Mit dem Bus nach Anuradhapura
Anschliessend wurde der Tag entspannter. Haha. Kleiner Scherz. Es kam noch schlimmer. Viel schlimmer. Busfahren in Sri Lanka.
In den schon total überfüllten und uralten Bus wurden wir vom Bushelfer (es gibt immer einen Fahrer und einen der das Geld einzieht und alles drum herum regelt), während der Bus schon gerollt ist, hineingezogen. Für Amelie ist einer aufgestanden. Hat ihr wohl noch den Drachen angesehen. Letzterer ist dann auch direkt nach Abfahrt wieder eingenickt. Wie auch immer das möglich war. Denn die Fahrt war der Horror. Der Herzinfarkt beim Überholen in Kurven ist im Ticketpreis inbegriffen. Grosszügig, nöd? Der Bushelfer lehnte sich bei jedem noch so waghalsigen Überholmanöver aus der Türe und teilte dem zu überholenden Fahrzeug durch heftiges Winken mit, dass es SCHLEUNIGST runterbremsen soll, da wir sonst in das entgegenkommende 20 Tonnen-Gefährt crashen. Und der Fahrer?! Völlig cool. Kamikaze-Manöver und gleichzeitig den Sabber vom Kautabak ins Fläschchen spucken. Die Ruhe in Person.
Nun, man kann es glauben oder auch nicht, aber wir haben überlebt. Knapp, aber wir sind schlussendlich in Anuradhapura angekommen, wo uns ein Mitglied meiner Lieblingsgang, der Tuktuk-Gang, zu einem Hotel brachte. In Sri Lanka kann man denen ruhig vertrauen, wenn sie sagen, sie bringen einen zu einem anständigen Hotel zu einem guten Preis. In Indien nicht. Don’t trust these bastards. Maffia sag ich Euch. Maffia! Da können die Italiener einpacken. Egal. Ruhig Blut. Darüber rege ich mich ein anderes Mal wieder auf. Und teile es Euch dann natürlich auch mit.
Witerimtext (Könnte man von mir aus als ein ganzes Wort im Duden aufnehmen – falls jemand da Connections hat): Im Hotel geht’s dann auch direkt weiter. Bämbäm.
Mihintale und Jeep-Safari
Kurz nach der Ankunft quetschten wir uns eine halbe Stunde in ein Tuktuk und fuhren zum „Mihintale“, um den Sonnenuntergang zu gucken. Ein für die Buddhisten sehr heiliger Ort. Buddha, oder seine Schwester, sollen da meditiert haben. Auf jeden Fall ist der Aufstieg zwar hart (rund 2000 Stufen), aber er loht sich definitiv. DER Sonnenuntergang und DIE Aussicht schlechthin – ein Traum.

Mihintale

Amelie, ich und die Aussicht vom Mihintale.

Da reist man auf die andere Seite des Planeten und doch trifft man noch auf seine Verwandtschaft. Unglaublich.
Am Abend dann die Organisation von der Safari im Wilpattu Nationalpark für den nächsten Tag, direkt im Hotel. Mit Verhandeln kamen wir auf einen Preis von 6000 Rupien (ca. 40 Stutz) pro Person inkl. Transport (1.5h) zum Park, Eintritt und Jeep (6 Pers.). Dauer: ½-Tag. Ja, klingt teuer. Ist es auch. Aber für uns hat es sich gelohnt. Denn obwohl Sri Lanka die höchste Dichte an Leoparden hat, muss man doch etwas Glück haben, einen in der freien Wildbahn zu sehen. Unser Sri Lanka-Guru hat 10 Jahre gebraucht um einen zu sehen. Und wir hatten schon beim ersten Mal Glück. Ein erstes Mal kann eben auch gut sein. Giggelgiggel. Aber ich versteh den Leoparden. Ich meine ein wildes Ivan sieht man auch nicht alle Tage. Da würd ich auch rauskommen. Es ist ein Geben und Nehmen, auch in der Wildnis. Item.
Unterwegs waren wir mit einem Backpacker-Ehepaar. Nicht speziell? Doch. Er war immerhin schon über 70 Jahre alt. High five für das! Neben dem Leoparden durften wir noch folgende Mitlebewesen beobachten (und sie uns, klar): Pfauen, Warane, Schildkröten, Adler, komische Vögel, schöne Vögel, komische und trotzdem schöne Vögel, und sogar, halt Dich fest, ein Krokodil und einen Bären. Den Bären haben wir nur gesehen, da unser Fahrer pissen und darum einen Umweg nehmen musste. High five, Fahrer-Blase!

Leopard. Ja, da, hinter dem grünen Zeug. War ein bisschen scheu, der Kleine. Ganz nervös mich zu sehen. Wahrscheinlich.

Waran. Musste es googlen. Dachte zuerst, sei ein zu klein geratener Dinosaurier, den sie irgendwie vergessen haben bei der Aussterb-Aktion.

Schau da. Ein Vogel.

Ja, wir waren nicht ganz alleine da.

Ich, während ich so tue als würde ich die Landschaft beobachten, dabei warte ich nur bis das Foto geschossen wird.
Altstadt Anuradhapura
Anuradhapura ist auch berühmt für seine Altstadt. Wegen Königsstadt und so. Der Eintritt in den Hauptteil ist aber schweineteuer. Darum haben wir alles mit dem Velo erkundet. Aufgrund eines platten Reifens unsererseits, haben wir uns dann doch noch von einem «Guide» helfen lassen. Wir naiven Geschöpfe wir. Dieser hat uns für einen Drittel des Eintrittspreises (immer noch zu teuer) zum Velomechaniker (60 Rappen fürs Flicken des Lochs) und durch das Areal geführt und dies und das erklärt. Hat alles interessant geklungen. Ob er die Wahrheit gesagt hat, keine Ahnung. In den Hauptteil hat er uns irgendwie illegal hineingeführt. Er kenne den Security. Oder so. Egal. Hat geklappt. Wir haben alles gesehen und er sich ein Monatsgehalt verdient. Win-Smallloss-Situation, würd ich sagen.
Gesehen haben wir neben vielen Ruinen (alles von den Südindern zerstört worden) und Tempeln noch den heiligen Baum, den Buddhas Schwester nach Sri Lanka gebracht haben soll. Und auch eine Dagoba (auch Stuba genannt). Das sind grosse, weisse Bauwerke, die einen Teil von Buddhas Körper beinhalten (sollen). In jeder Dagoba liegt ein anderes Teil (verteilt über die buddhistischen Gebiete Asiens, die DNA’s der verschiedenen Teile stimmen auch bestimmt (!) überein). Hier war es glaub das Schlüsselbein. Der Weg zur Dagoba wird Barfuss zurückgelegt. Bei 40 Grad auf Marmorboden. Geil! Eine Variante sich auch noch den letzten geschützten Teil Haut zu verbrennen.
Ein paar Meter weiter wird gerade eine neue Dagoba gebaut. Und zwar von Hand. Pilger befördern die Steine mittels Menschenkette nach oben. Und das bei 40 Grad. Kinder und Scheintote. Alle helfen mit. Irgendwie schön. Schon fünf Jahre bauen sie daran, und weitere fünf soll es dauern. Die Armee hilft auch ab und zu mit. Nett oder? Im Moment waren gerade extrem viele Freiwillige an der Arbeit. Es war nämlich Vollmond. Und bei Vollmond ist Feiertag. Kann das bitte jemand für mich in der Schweiz so beantragen?

Was für eine schöne Arbeit. Bei 40 Grad. Ich schwitze schon nur vom Zuschauen.
Scheisse, der Bericht zieht sich ja brutal in die Länge. Ich erlöse Euch jetzt mal für ne Weile. Mach n paar Teile draus. Bald geht’s weiter mit Schilderungen zur Landesmitte von Sri Lanka. Gottseidank hat «bald» keine genauere Zeitdefinition. Hier ist es einfach zu heiss zum Schreiben. Aber ich geb mein bestes. Ah ja, besser wird nicht. Sorry. Anders. Aber besser sicher nicht. Also, tschüdeldüü 🙂
Gruss und Kuss
IvaNuss
PS: Ah, was sind Eure Erfahrungen mit dem Teil von Sri Lanka? Irgendwelche Geheimtipps? Oder habt Ihr in meinem Bericht Sachen entdeckt, die nicht stimmen? Dann bitte einfach die Fresse halten – interessiert mich keinen schimmelnden Badezimmerabfluss.
Sabine Deltow says:
Hallo Ivan
super schön geschrieben, wir freuen uns auf mehr !!!
Weiterhin viel Spaß und pass auf Dich auf.
Ivan Städler says:
Hi Bine. Vielen Dank! Schön zu hören, dass meine Hirniproduktionen gefallen 🙂 Mehr kommt. Bald. Echt. Also hoffe ich. Je nach Wetter und Mondsituation.
Dominik says:
Herzlichen Glückwunsch zum ersten Eintrag!
Kann die Inhalte über das Land bzw. die Gegend nicht beurteilen, da wir erst eine Woche hier (und an anderen Orten) sind, aber über Erfahrungen lässt sich sowieso nicht streiten 😉
Nur eine Sache: Wir haben es online mit dem Visum probiert aber der Bezahlvorgang scheint, zumindest vor zwei Wochen, nicht zu funktionieren. Durch Recherche auf anderen Blogs und Berichten, dachten wir, es könnte zu Problemen kommen. Unsere Erfahrung ist aber so: Man kommt an, geht an eine Kasse, sagt man möchte ein Visum, kann sogar in Euro zahlen (wir hatten US Dollar dabei), sagt natürlich dass man nicht länger als einen Monat bleiben möchte und kriegt eine Bestätigung dass man gezahlt hat. Kostet 40 Euro anstatt 35, ging für uns aber schneller als auch den Namen ins Formular zu tippen.
Ansonsten viel Spaß noch und sicheres Reisen!
Ivan Städler says:
Hi Dominik. Super, danke Dir für den Hinweis. Da es meine erste Destination war, habe ich das Visum halt auch schon vor einigen Monaten beantragt, als es noch wunderbar funktionierte. Daher super, dass es auch am Flughafen funktioniert 🙂
Gruss aus Kuala Lumpur, geniesst Sri Lanka 😉 Bis bald wieder, irgendwo auf der Welt!